13.09.2016
Bräunlingens Bürgermeister Jürgen Guse hatte allen Grund zum Feiern. Der von ihm ins Leben gerufene Straßenmusiksonntag (seit 1988 findet er aller zwei Jahre am letzten Augustsonntag statt) beging ein kleines Jubiläum, es war der letzte in seiner Amtszeit als Bürgermeister und Wetter und Zuschauerresonanz übertrafen sich diesmal. Sonne pur am gesamten Wochenende und mehrere Zehntausend – so die Presse – kamen in die Zähringerstadt. Er selbst wirkte bei den Scherenschleifern mit. 50 Lieder habe er auswendig gelernt, sagte er uns, das halte fit.
Bei einem kleinen Empfang für die Gäste aus zwei Partnergemeinden am Samstag würdigte Jürgen Guse auch das Engagement des Bannewitzer Musikvereins um Vereinsvorsitzende Elisabeth Scholz. Seit 25 Jahren habe der Musikverein besonders die kulturellen Beziehungen zwischen Bannewitz und Bräunlingen immer wieder belebt, sagte er in seiner Festrede.
Auch in diesem Jahr war eine 16-köpfige Delegation zum größten Straßenfest des Südschwarzwaldes dabei, insgesamt zum achten Mal, mindestens noch mal so oft waren Ensembles des Musikvereins zu anderen Höhepunkten in der Partnergemeinde.
Die Sonne prasselte unerbittlich beim Bräunlinger Straßenmusiksonntag. Tausende Zuschauer strömten durchs Städtle und waren oft froh einen schattigen Platz zu ergattern. Auf dem schmucken Vorplatz der Grundschule, den wir wie 2014 als „Sächsischer Musik Schulhof“ umbenannt hatten, sangen, tanzten und spielten wir von 11 bis 19 Uhr non stop.
Einige Zuschauer blieben gleich stundenlang auf ihren schattigen Plätzen sitzen und konnten so die Programmfolge bestaunen.
„Kommt, wir feiern Party!“ Darsteller und Zuschauer ließen sich nicht lange bitten und sangen und tanzten wie am Sonnenstrand: Oh – Macarena. Und die Gäste waren nicht nur durch die Musik gut unterhalten, sie lachten bei den Gags unseres Stückes „Wenn Mutti früh zur Arbeit geht, ist‘s für die Schule eh zu spät“, vor allem über das erfrischende Spiel der jungen Mimen. Szenenapplaus gab es auch bei den flotten Showtänzen und der Soloakrobatik von Blanca Thurm.
Weitere Höhepunkte unseres Programms waren die Aufführungen des musikalischen Märchens „Vom Fischer und seiner Frau“, das von Oskar Kellermann (Fischer), Emma Leuschner (Frau) und Vanessa Schumann (Fischlein) gespielt wurde. Die musikalisch anspruchsvollen Gesangsrollen meisterten sie mit Bravour und gaben dem Spiel besonderen Glanz. Die Regisseurin und Leiterin der Musikbühne Elisabeth Scholz konnte diesmal nur im neben der Bühne aufgebauten Liegestuhl agieren, hatte sie sich doch kurz vor der Abfahrt nach Bräunlingen verletzt.
Mit Liedern von Gerhard Schöne überraschten die Chorkinder das Publikum. Während in Ostdeutschland seine Lieder schon mehrere Generationen mitsingen können, sind „Alles muss klein beginnen“, „Spar deinen Wein nicht auf für morgen“, oder „Das Lied vom Popeln“ im Schwarzwald fast unbekannt. Trotzdem sprang der Funke schnell über und es wurde mitgesungen oder mitgeklatscht. Höhepunkt in diesem Programmteil die Geschichte von Jule, die sich nie wäscht. Sie wurde szenisch gespielt und gesungen.
Eine Talenteshow mit popigen Liedern und bemerkenswerten Beiträgen junger Talente stand auch auf dem Programm. Neben Geigen- und Flötenspiel gab es Line dance zu erleben und Cecile Thielemann legte als Judoka einige Zuschauer (u.a. auch junge kräftige Männer) aufs Kreuz!
Zwischen den Programmen der Musikbühne und des Kinderchors spielten unsere beiden Geralds Irish Folkmusic: Gerry Schneider (Fiddle) und der „Aushilfsbanney“ Gerald Scholz (Guitar).
Wie immer zu Auftritten bei solchen Events präsentiert der Musikverein seine Heimatgemeinde und die sächsische Heimat vielfältig. Dicht umringt war deshalb unser Informationsstand, an dem man Prospekte, Karten und Souvenirs erhalten, aber auch Kulinarisches kosten konnte.
Die regionale Presse schrieb dazu:
Sachsen-Spezialität
Sächsische Kartoffelsuppe, Stollen, Russisch Brot, Bier, bis hin zu Spreewalder Gurken – alles da. Zum achten Mal war der Musikverein Bannewitz aus der sächsischen Partnergemeinde beim Straßenmusiksonntag dabei und präsentierte sich den Besuchern in Wort und Bild, ließ gerne die Spezialitäten kosten, währenddessen auf der Bühne daneben die Kinder das selbst inszenierte musikalische Märchen vom „Fischer und seiner Frau“ aufführten. (aus Südkurier v. 29.8.2016)
Dank an dieser Stelle der Bäckerei und Mühle Bärenhecke für die großzügige Unterstützung. Wieder gingen seine Stollen ab „wie warme Semmeln“. Ebenso danken wir den mitgereisten Betreuern Frau Anne-Rose Schulz, Herrn Gerald Schneider sowie dem Ehepaar Scholz.
Die Kinder meisterten ihre vielen Auftritte mit Bravour, sangen und tanzten teilweise im prallen Sonnenschein vor der Bühne. In ihren Auftrittspausen konnten sie sich das bunte Treiben in der Innenstadt ansehen. Es war für alle beeindruckend. 65 Musikgruppen, Clowns, Geschichtenerzähler, Feuerschlucker, Artisten oder Ein-Mann-Unterhalter zogen ein breites Register der Straßenkunst.
Neben dem Auftritt beim Straßenmusiksonntag blieb diesmal Zeit für ein kühles Bad im Kirnbergsee und ein Besuch der Innenstadt mit Pizza-Mittag und Narrenbrunnen, am Sonnabendabend u.a. eine Show mit internationalen Musicclowns.
Unser Quartier im Bräunlinger Jugendtreff (ehemalige Gymnastikhalle) ließ uns alle Freiheiten für Proben und manche Späße. Dank der Bräunlinger Stadtverwaltung sowie Hausmeister Ralf, der uns alle Wünsche prompt erfüllte und unseren Aufenthalt zum bleibenden Erlebnis machte.
Lustig ging es am Frühstückstisch im Garten zu.
Und natürlich gehört auch den Kindern ein besonderer Dank. Sie haben sich auf diesen großen Auftritt wie auf viele im Laufe des vergangenen Schuljahres intensiv vorbereitet, in den wöchentlichen Proben und in einigen Probenlagern am Wochenende. Als Dankeschön dürfen sie am 24. September das Tropical Island einen Tag kostenlos genießen.