Deutsche und tschechische Schüler malen gemeinsam in Dubí

10.05.2012

Tilman Speth, Zeichenlehrer an der Musikschule des Musikverein Bannewitz,  beim Zeichnen der Kirche.
Zeichenlehrer Tilman Speth beim Zeichnen der Kirche.

Wir zeichnen eine Kirche. Eine besondere Kirche, deren Portal und vieles im Innenleben ganz aus Marmor gefertigt, und deren Äußeres etwas fremdländisch, außergewöhnlich anmutet.

Dieses besondere Erlebnis hatten zwölf Schüler und Lehrer des Bannewitzer Musikvereins am ersten Maisonnabend, als sie Gast in Dubí, der Partnerstadt von Bannewitz, waren. Auf Einladung der dortigen Musikschule trafen sie sich mit Schülern der Musikschule aus Dubí und der Musik- und Kunstschule aus Dippoldiswalde zu einem gemeinsamen Projekt.

Dubís Bürgermeister Ing. Petr Pípal begrüßte zunächst alle Teilnehmer, anschließend erklärte der Pfarrer in Tschechisch und fließendem Deutsch das 1898 der Kirche Santa Maria dell ´Orto in Venedig nachgebaute Gotteshaus.

Bei wunderschönem Wetter konnten die rund 40 Kinder und Erwachsene dann die Kirche von innen oder außen aufs Papier bringen. Dabei waren Bleistiftskizzen, Kohlezeichnungen oder Pastellgemälde möglich, jeder konnte nach Herzenslust wählen. Die Kinder bemalten auch die Flächen von großen weißen Pappwürfeln. Jeweils auf einer Würfelseite wurde die Vorderseite der Kirche skizziert. Am Ende ergaben dann die übereinander gestellten Würfel die Silhouette der Kirche der Jungfrau Maria. Ein wunderbarer Einfall zur gemeinsamen Aktion.

Wie im Fluge vergingen die drei Malstunden. Alle Teilnehmer konnten nach Belieben ihrer Zeichenlust frönen, schauten den versierten Lehrern der Zeichenklassen über die Schulter oder holten sich von ihnen Tipps zum Darstellen einer Perspektive oder der Wirkung von Schatten.

Liebevoll hatten Musikschulleiterin Eva Valtová und ihre Mitarbeiter den Exkursionstag vorbereitet. Die Begrüßung und die Verabschiedung fanden jeweils im Schulgebäude statt. „Wenn schon eine italienische Kirche in Dubí, dann gibt es zu Mittag Pizza!“, sagte die Leiterin und Berge von Pappschachteln wurden aufgebaut – leckerer Pizzaduft in den Musikschulräumen, der sich anschließend mit Duft von Kaffee, Torte und süßem Gebäck vermischte.

Zur Finissage erhielten alle Teilnehmer als Erinnerung eine verzierte Medaille aus Pfefferkuchen. In den Räumen und Gängen hingen alle künstlerischen Arbeiten zum Betrachten aus, stolz schauten wir uns die kleinen Meisterwerke an. Am 1. Juni, zum Tag der offenen Kirchen in Tschechien, werden sie dann in der Kirche zu Dubí ausgestellt.

 

Mit dieser tollen Veranstaltung wuchs die Ende des vorigen Jahres begonnene Partnerschaft des Bannewitzer Musikvereins mit der Musikschule in Dubí ein kleines Stück weiter. Zum Muttertagskonzert in Possendorf traten wieder Schüler beider Schulen gemeinsam auf. Brillierten im Neujahrskonzert 2012 zur Flügelweihe in der KulturTankstelle die besten Musikschüler, so überbrachten diesmal  die jüngsten ihren musikalischen Gruß. Innerhalb des ensemble interregio Anfang Juni proben wiederum Musikschüler beider Schulen, dann gemeinsam mit Gleichaltrigen aus Polen und Deutschland. Konzerte in Tschechien und in der Dresdner Lukaskirche (Sonntag, 10. Juni, ab 15 Uhr) werden dann dieses Erlebnis beschließen.

Zurück