„Kannst du von Herzen geben, wirst du in Liebe leben.“

09.10.2023

Aller guten Dinge sind drei. Zum dritten Mal wurde die Musikalische Ernte des Musikvereins in den Parksälen Dippoldiswalde gefeiert. Die WELTTANZ-Show, 2014 von Aspasia alias Frau Dr. Roswitha Hunold als Pendant zur Weltmusik ins Leben gerufen, um internationalen Künstlern eine Bühne zu bieten, war dabei ein willkommener und würdiger Anlass, die Arbeit der Musikschule zu präsentieren.
Ähnlich wie im Orchester- und Chorprojekt „ensemble interregio“, das der Musikverein bis zur Corona-Pandemie über 20 mal jährlich mit Gästen aus unseren Nachbarländern organisierte, fanden sich auch in diesem Jahr Tänzer und Musiker aus drei Ländern zu mehreren Workshops in der KulturTankstelle und auf Burg Hohnstein sowie am 23. September zur Präsentation in den Parksälen Dippoldiswalde zusammen.

Hier erlebten die über 250 Gäste und Mitwirkende im ersten Teil das barocke Tanzspiel „AUGUSTs STARKE Schwächen“, dargeboten von Schülern, Lehrern, der Kindertanzgruppe der Musikschule des Bannewitzer Musikvereins sowie Tanzpaaren von Barock in Dresden e.V.
Friedrich August, gespielt vom 13-jährigen Wieland Zimmermann aus Kreischa, war kein besonders guter Tänzer – so die historische Überlieferung. Und doch versuchte er es gemeinsam mit seinem Hofstaat und - so wollte es das Textbuch – einer vom Pagen ausgesuchten Dame aus dem Publikum. Dass es sich dabei um die Dippoldiswalder Oberbürgermeisterin Frau Kerstin Körner handelte, war eine gelungene Überraschung und wurde vom Publikum mit viel Beifall honoriert. Wenig später hieß es im Tanzspiel um August dem Starken: „Der Kurfürst gibt ein Fest und alle sind eingeladen".
Das passte zum Anliegen der Musikalischen Ernte und die Ehrengäste (u.a. die Beigeordnete des Landrates Kati Kade, Bürgermeister Heiko Wersig und Sponsoren) eröffneten das Bankett. Und sicher hätte auch dem Kurfürsten das liebevoll gestaltete Buffet gemundet, das viele fleißige Helfer zubereiteten. Wieder hatten es in Bannewitz lebende ukrainische Flüchtlingsgäste mit schmackhaften heimischen Gerichten bereichert.

Überhaupt hätte August der Starke sicher gestaunt über die vielen internationalen Tänze, solistisch, in kleiner oder großer Formation dargeboten. Orientalische Tänze zeigten Hana El Almaniah sowie Aspasia & Banat al-Qamar vom Musikverein Bannewitz. Auch die Jüngsten überzeugten: Neben den „Tanzmäusen“ und dem neuen Hip-Hop-Tanzkurs des Musikverein auch die „Stolpener Tanztriole“, drei Mädchen mit einer selbst ausgedachten Choreografie. Mit dem „Würmchen Square“ wartete die Seniorentanzgruppe auf, geleitet von Gudrun Hartmann, und die Inderin Kavya präsentierte verschiedene Tänze ihrer Heimat. Höhepunkt der Show dann wie in den Vorjahren die Kinder und Jugendlichen aus Jelenia Gorá, mit deren Musikschule die Bannewitzer seit 17 Jahren partnerschaftliche Beziehungen pflegen. Mit Walzer, Boogie-Woogie und lateinamerikanischen Tänzen rissen Chor, Band und Tanzgruppe das Publikum mit.
Bemerkenswert und sehr schön, dass auch in diesem Jahr viele Gäste (und nicht nur die Jugend) den dritten Programmteil des Abends aktiv mit gestalteten. Zu den heißen Klängen von T-Rock, einer der Bands des Bannewitzer Musikvereins, tanzten sie ohne Pause bis in die Nacht hinein.
Und so erfüllten sich die Gedanken des August-Stückes mit Leben, denn da hieß es:

Die Vernunft, dass ihr’s wisst,
stets des Herzens Feindin ist!
Wer berechnend kalkuliert, niemals echte Liebe spürt.
Kannst du von Herzen geben, wirst du in Liebe leben.

In Liebe und Trauer hatten zu Veranstaltungsbeginn die Gäste der Veranstaltung dem verdienstvollen Altbürgermeister und Ehrenmitglied des Bannewitzer Musikvereins Christoph Fröse in einer Schweigeminute gedacht.

T-Rock in Hochform. Die After-Show-Party mit vielen bekannten Hits gestaltete die bekannte Bannewitzer Rockband. Foto: Jonny Winter

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