Träume, an die wir glauben

10.06.2014

Ensemble interregio begeisterte in der Lukaskirche

Das Projekt wurde finanziell unterstützt durch das Deutsch-Polnische Jugendwerk, die Ostsächsische Sparkasse Dresden, die Gemeinde Bannewitz sowie Sponsoren.
Kammervirtuos Prof. Volker Dietzsch bei einer Probe in der JH Frauenstein.

Konzerte in Dresdens Lukaskirche sind immer etwas Besonderes – bietet das Gotteshaus neben der bemerkenswerten Optik im Inneren vor allem eine großartige Akustik. Diese wurde schon zu DDR-Zeiten für einen Großteil aller Platteneinspielungen klassischer Musik genutzt, denn in der Lukaskirche hatte die staatliche Plattenfirma ETERNA quasi das uneingeschränkte „Gastrecht“.

 

Um so glücklicher kann sich der Musikverein Bannewitz und seine Gäste schätzen, hier jährlich das Abschlusskonzert seines größten Projektes, des ensemble interregio, durchzuführen. An zwei Wochenenden, jeweils von Freitag bis Sonntag, hatten musikbegeisterte Kinder und Jugendliche aus Polen, Tschechien und Deutschland unterschiedliche Konzertliteratur einstudiert, diesmal in der KulturJugendherberge Frauenstein, in der KulturTankstelle Bannewitz und im Martin-Luther-King-Haus Schmiedeberg.

 

Am 25. Mai lauschten dann rund 300 Zuhörer dem einstündigen Programm – und waren begeistert! „Das Programm war wunderschön.“ – „Für jeden Geschmack etwas dabei.“ – „Einmalig!“ waren einige Zuschauerurteile danach.

Prof. Volker Dietzsch, Dozent der Musikhochschule und Mitglied der Sächsischen Staatskapelle Dresden, Sebastian Haas, Dirigent der TU-Bigband Dresden, und Musikschulleiterin und Organisatorin des Treffens Elisabeth Scholz hatten traditionsgemäß ein abwechslungsreiches, kurzweiliges und anspruchsvolles Programm zusammengestellt.

Ganz dem Charakter der internationalen Begegnungen von jungen Musikern der drei Nachbarländer entsprechend, begann das Konzert mit dem Prelude aus dem „Te Deum“ von Marc-Antoine Charpentier (Bekannt ist das Thema des Stückes, es wird seit 1954 zu Beginn von Eurovisionssendungen im Fernsehen intoniert.)

Mit viel Spielfreude brachten die jungen Musiker die anschließende Kindersinfonie von Leopold Mozart zu Gehör und ließen auch Nachtigall, Wachtel und Kuckuck ertönen. Unterstützt wurden die Musiker durch zwei „Profis“ an Triangel, Ratsche und Rassel: Waldemar Wolski, Leiter der polnischen Gastmusikschule aus Zary und Musiklehrer Gerald Scholz übernahmen mit viel Enthusiasmus diese lustigen Parts.  

Danach überzeugten die Bläser mit erfrischenden Jazzklängen von George Gershwin und einer brasilianischen Samba. Der mitreißende Rhythmus stimmte auf tatsächliche Tanzeinlagen ein. Doch die Samba wich einer eher anheimelnden Konzertsaalatmosphäre, die Streicher intonierten eine der klassischen Ballettmusiken: Drei Ausschnitte aus der „Nussknacker-Suite“ von Peter Tschaikovsky. Dies war auch der große Auftritt der jüngsten Teilnehmer, der Ballettkinder des Bannewitzer Musikvereins, die in reizenden Kostümen zu Marsch und Blumenwalzer nach einer Choreografie von Tanzlehrerin Ana Claudia Ronzani tanzten. Sowohl die Vorschulgruppe der Fünf- bis Sechsjährigen als auch die Grundschulklasse zeigten dabei mimisch und gestisch schon beachtliches Einfühlungsvermögen zur Musik. Viel Applaus von Zuschauern und Musikern waren ihr verdienter Lohn.

 

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Schon öfters bereicherten Ballettgruppen des Bannewitzer Musikvereins die Konzerte, die in diesem Jahr in Schmiedeberg und in der Dresdner Lukaskirche stattfanden. Hier die jungen Tänzerinnen beim Blumenwalzer.

Mit einem Furiant aus dem Slawischen Tanz Nr. 8 von Antonin Dvorak, dem Ungarischen Tanz Nr. 5 von Johannes Brahms und der Tritsch-Tratsch-Polka von Johann Strauß (Sohn) warteten anschließend die Streicher unter Leitung von KM Prof. Volker Dietzsch auf.

Wie in den letzten Jahren bereicherte der Kinder- und Jugendchor das Konzert. Begleitet vom gesamten Orchester erklangen zwei deutsche Volkslieder, in die das Publikum kräftig einstimmte: „Grüß Gott, du schöner Maien” und “Jetzt kommen die lustigen Tage“.

Zum Abschluss des Konzertes präsentierten die etwa 70 Mitwirkenden Hits und Filmmusik aus dem vergangenen Jahrhundert. Die Big-Band beschrieb „The Pink Panther“ und aus dem Film „Fluch der Karibik“ erklang vom Sinfonieorchester „He’s a Pirate”.

 

Mit „I Have A Dream“, dem Erfolgshit der schwedischen Pop-Kult-Band ABBA, verabschiedeten sich Chor und Orchester und Elisabeth Scholz verband den Gedanken des „Träume habens“ mit ihrem Traum im Hinblick auf den noch immer unvollständigen Kirchturm der Lukaskirche. Für dessen Wiederaufbau waren die Spendensammlungen der Konzerte der letzten Jahre und auch des diesjährigen gedacht und die Gäste unterstützten auch diesmal das Anliegen reichhaltig.

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Kammervirtuos Volker Dietzsch, Mitglied der Sächsischen Staatskapelle Dresden, spielt vom Dirigentenpult mit.

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