Wenn Vögel auf Glühwürmchen, Holzwurm und Ohrwurm treffen

01.03.2017

Regenwurm, Holzwurm, Glühwürmchen und Ohrwurm (von links) in Aktion.
Regenwurm, Holzwurm, Glühwürmchen und Ohrwurm (von links) in Aktion.

Wer macht das Rennen: Die Frühaufsteher oder die Langschläfer? 

Auf diese Konstellation lief das diesjährige Stück der Rabauken des Bannewitzer Musikvereins hinaus. "Der frühe Vogel kann mich mal" hieß nämlich das Motto, welches die Rabauken zur Faschings-Saisoneröffnung im November aus über 30 Vorschlägen auswählten.

Nun galt es, zu dem Motto eine spielfähige Geschichte zu ersinnen, denn wie jedes Jahr – immerhin seit nunmehr 24 Jahren! – führen die Rabauken ein Theaterstück am Faschingsdienstag vor einem Kinderpublikum auf. In den Ferien davor treffen sich die Mädchen und Jungen in einem viertägigen Probenlager und studieren das lustige Stück ein.
Voller Spannung erwarteten die Kinder, was sich das „uralte Prinzenpaar“ diesmal ausgedacht hatte, schließlich soll jeder der 17 Spieler zwischen 6 und 13 Jahren eine passende Rolle bekommen. Dass in den Rabaukenstücken Musik, Tanz und Live-Gesang ganz wichtig sind, ist für ein Ensemble des Bannewitzer Musikvereins selbstverständlich. Auch auf deutliches Sprechen (ohne Mikro) wird von Anfang an Wert gelegt. Und so sind die Rabauken-Zeremonie und das Theater spielen für die Darsteller eine echte Herausforderung, aus denen erstaunliche Bühnenerfahrungen erwachsen.

„Das Motto hat mir diesmal einiges Kopfzerbrechen bereitet“, sagt Vereinscheffin Elisabeth Scholz über den Entwurf des Stückes. (Einiges wird dann im Probenprozess noch verbessert). Doch alle Mitwirkenden und die zur Generalprobe anwesenden Eltern und Freunde waren sich einig: Auch diesmal ist ihr mit Theaterstück und -proben ein Volltreffer gelungen! In originellen Kostümen (hier half in bewährter Weise Anne-Rose Schulz) und bei pfiffiger Musik (Auswahl und Bearbeitung Gerald Scholz) fanden die jungen Spieler zu Höchstleistungen und begeisterten über 150 Kinder des Hortes der 71. Grundschule in Dresden zu ihrem Faschingsfest.

Die Story: Die Jüngsten durften beginnen und als Glühwürmchen den Vogelpapa necken. Der hat schließlich eine Idee, die nervenden Küken zu beschäftigen und gleichzeitig die Würmerplage zu bekämpfen. Vogelmama und Vogelpapa weisen ihre Küken in die Nahrungssuche, also das Würmerpicken ein.
Sie rufen zum frühen Aufstehen auf und alles singt und tanzt:
Mit dem ersten Hahnenschrei
ist für uns die Nacht vorbei.
Schnell geht’s aus den Federn ´raus.
Scharren fleißig auf dem Feld,
denn wir wissen: Zeit ist Geld.
Keiner gönnt sich eine Paus´.

Eh die Sonne noch erwacht
wird die Nacht zum Tag gemacht.
Und dann finden wir den Schmaus.
Wo der Wurm sich auch versteckt,
er wird doch von uns entdeckt.
Endlich können wir nach Haus.

Erst wenn wir was zu futtern haben,
können wir uns im Tanze drehn,  
Erst müssen wir uns richtig laben,
dann dürfen auch wir zu Bette gehn.

Drei merkwürdige Würmer machen die Runde: Regenwurm, Holzwurm und Ohrwurm.
Offenbar genau das richtige Futter für das Federvieh. Vogelmama und Vogelpapa verziehen sich schließlich ins Nest, während die Vogeljungen auf Futtersuche gehen. Ganz nach ihrer Ansicht singen und tanzen dann die Langschläfer:
Nicht der erste Sonnenstrahl
kann erwärmen Berg und Tal.
Deshalb steh ich nicht früh auf.
Jede Frucht braucht seine Zeit
unreif ist sie nur ein Leid.
Grüne Kirschen ich nicht kauf.

In der Ruhe liegt die Kraft,
nur so wird recht viel geschafft.
Dann nimmt alles seinen Lauf.
Gut Ding, das will Weile han,
dann ist's doppelt gut getan.
Und auf' Tempo pfeif' mer drauf!

Man kann am Abend auch gut ernten
und in der Früh zu Bette gehn.
Wenn wir am Tage drauf gut schlafen,
dann wird’s am Abend auch wieder schön.
    
Nach einer turbulenten Verfolgungsjagd, bei dem die Küken beinahe ihre Eltern auffressen, welche sich als Regenwürmer getarnt hatten. sind schließlich beide „Parteien“ von sich überzeugt, das bessere Leben zu führen.
Nun war das Publikum gefragt und durfte entscheiden, denn der Ausgang war im Drehbuch nicht festgelegt. Und – für die meisten überraschend – die Frühaufsteher machten das Rennen! Denn eine Mehrheit entschied sich für den Tanz „Mit dem ersten Hahnenschrei ist für uns die Nacht vorbei“!

Ausgelassen tanzten Mitwirkende und Publikum mehrere Zugaben, sodass die Vögel, Würmer und die Glühwürmchen mächtig ins Schwitzen kamen. Danke allen Mitwirkenden, Helfern und Eltern für die tolle Leistung.

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