Geburtstage sind im Vereinsleben immer etwas Besonderes. Runde Geburtstage ganz besonders.
Als sich am 4. Oktober 1990 etwa 70 Kulturschaffende in Bannewitz im Garten des damaligen Vereinshauses (heute Kita Kinderland in der Windbergstraße) trafen, um den Musikverein Bannewitz zu gründen, waren die meisten überzeugt, die neue Zeit braucht neue Formen.
Die Freizeitbetätigung in einem Verein, einem gemeinnützigen, war eine solche. Junge Musikschüler, die Blasmusik im Ensemble spielten, in einem Jugendchor sangen, in Musiziergruppen auf Blockflöten, Gitarren und Akkordeon spielten, musizierende und tanzende Eltern, Spaßmacher wie Meister Klecks und Spaßimir oder auch ein Seniorentrio mit Geige, Klarinette und Bandoneon spielten auf und feierten ein schönes Fest.
In den 1990er Jahren fanden sich weitere Ensembles im Musikverein, die in und um Bannewitz, aber auch zum Kultursommer in Bonn, viele Male zu den Tagen der Sachsen, zu den Bräunlinger Straßenmusiksonntagen, ebenso dort zur Kilbig oder zur Fasenet sangen, spielten, tanzten. Nach 2000, nun im neuen Vereinsdomizil KulturTankstelle zu Hause, bleiben neben den unzähligen Auftritten im sächsischen Raum vor allem die Tourneen nach Frankfurt/Main, nach Italien und Frankreich, nach Ungarn, Tschechien und Polen und zur Chorolympiade nach Österreich in Erinnerung. Auch der Fernsehauftritt bei Olaf Schubert und die Eröffnung der Grünen Woche in Berlin machten Bannewitz bekannt. Ebenso sind die vielen Musiktheateraufführungen - mit dem Singspiel „AUGUSTs STARKE Schwächen“ als Höhepunkt - unvergessen in den drei Jahrzehnten Musikverein Bannewitz e.V.
Feierten wir zum 25. Vereinsgeburtstag im Jahr 2015 noch ein großes Fest in der KulturTankstelle – mit Landes und Kommunalpolitikern, Vertretern der Wirtschaft, vielen Sponsoren und Vereinsmitgliedern, so mussten wir in diesem Jahr auf Grund der CoronaPandemie auf eine große Geburtstagsparty verzichten. Deshalb haben sich unsere Bands zu einer kleinen Feier als geschlossene Veranstaltung am 4. Oktober 2020 in der KulturTankstelle getroffen.
Die Gruppen "OMC", "Spilimans" und "T-Rock" freuten sich sehr über ein Livekonzert, wenn auch vor kleinem Publikum, sind die Auftrittsmöglichkeiten in Corona-Zeiten ja aktuell leider sehr überschaubar. So waren die Künstler gleichzeitig die fachkundigen Zuschauer und Hörer. Die „dienstälteste“ Band durfte beginnen, schließlich spielten hier Gründungsmitglieder des Musikvereins um Dietmar Böhlig (damals noch unter dem Namen „Kompass-Band“) Oldies der letzten fünfzig Jahre. Erinnerungen an manche Auftritte der 1990er Jahre zu den legendären Vereinsfesten und in der Partnerstadt Bräunlingen wurden wach und manche Anekdote zum Besten gegeben.
Aufgrund der eingängigen Musik war die Stimmung ab dem ersten Titel bestens, trotz Abstandsregel und Hygienevorschrift. Dafür sorgten in hervorragender Weise auch die technischen Kräfte der KulturTankstelle gemeinsam mit der Vereinsvorsitzenden Elisabeth Scholz, welche den Saal liebevoll hergerichtet und mit Präsenten dekorierten hatten.
Die „Spilimans“ - eine Band mit Tanzmusik für viele verschiedene Gelegenheiten - spielten anschließend. Von Rock‘n‘Roll, Walzer und Tango bis zu Evergreens von Country bis Pop boten sie eine breite Palette. Die KulturTankstelle bebte, auch wenn nur die drei Tische für die Bands und einer für Vorstand und Angestellte mit großem Abstand Platz fanden. Einzelne der Gäste schwangen das Tanzbein. Bandleader Dr. Gerd Kalich am Saxophon und Sängerin Jana führten durchs Programm und luden zum nächsten "Sächsischen Schlaraffenball" ein, der am 17. April 2021 in der Eutschützer Mühle steigen soll.
Den Abschluss der kleinen Geburtstagsparty gestaltete die „jüngste“ Band des Musikvereins: „T-Rock“. Cover-Songs verschiedener Rockbands, wie von Silly, Silbermond, Nena u.v.a. ließen die Stimmung nochmals kochen und das Publikum war begeistert. Und T-Rock ließ sich für mehrere Zugaben nicht lange bitten. Eine Extra-Show von Falk und Christoph mit Elektro-Geige und Gitarre bildete den würdigen Abschluss. Schon jetzt freuen wir uns auf den 28. November, denn da wird T-Rock am Marienschacht zu erleben sein – mit hoffentlich vielen begeisterten Zuschauern...
Wir können uns glücklich schätzen, solch tolle Bands zu haben, zumal unsere vierte Band, die „Dixon Street Bluesband“, leider aus organisatorischen Gründen (ein Musiker hatte in Dresden einen Live-Auftritt) nicht mit auftreten konnte.
Nachfolgend in den Anlagen unsere Veröffentlichung mit Fotos im "Bannewitzer Blick" 10/2020.